14.07.2022

Trend Holzbau: Nachhaltig und ressourcensparend

So tragen Klebstoffinnovationen von Henkel zu ökologischem Bauen bei

Welche Rolle spielt das Bauen für den Klimaschutz? „Eine große“, sagt Christian Fild, Head of Global Engineered Wood im Bereich Adhesive Technologies bei Henkel: „Etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen weltweit fallen auf Gebäude zurück. 11 Prozent verursacht das Bauen selbst, den anderen Teil das Nutzen der Gebäude.“ Beton ist dabei wegen der Produktion von Zement das Baumaterial mit dem größten CO2-Fußabdruck. Außerdem bestehen schon heute Versorgungsengpässe für Rohstoffe wie Kies und Sand, weitere elementare Bestandteile von Beton. Die Industrie sucht daher nach nachhaltigeren Alternativen – zum Beispiel Holz. Im Interview erklärt Christian Fild, warum der Werkstoff Holz in Zukunft (wieder) eine wichtige Rolle in der Baubranche einnehmen wird und welchen Beitrag die innovativen Klebstofflösungen von Henkel leisten.

Titelbild FFF-Podcast Wie Holz und Klebstoffe die Bauwirtschaft nachhaltiger machen
Wie Holz und Klebstoffe die Bauwirtschaft nachhaltiger machen – mit DERIX und Henkel

In unserem Nachhaltigkeits-Podcast Fritz for Future spricht Moderatorin Janine Steeger mit Christian Fild von Henkel und Markus Steppler, Head of Sales bei der DERIX-Gruppe, über die Vorteile von Holz- und Modulbau gegenüber gewöhnlichen Bautechnologien und warum gerade Klebstoffe für nachhaltiges Bauen unverzichtbar sind.

1. Die Produktion von Stahl und Beton verursacht große Mengen an CO2. Eine umweltfreundliche Alternative stellt Holz als natürlicher Baustoff dar. Warum?

Christian Fild: Der Baustoff Holz hat den Vorteil, dass er weniger CO2-Emissionen bei der Herstellung verursacht. Holz muss nicht unter hohem Energieverbrauch in Hochöfen oder Brennwerken hergestellt oder aus der Erde gefördert werden. Es wächst im Wald und braucht dazu nur Erde, Wasser, Licht und Luft. Es bindet aber auch CO2 aus der Atmosphäre, zumindest für die Zeit, in der das Holz verbaut oder in Nutzung ist. Bauunternehmen beginnen Gebäude so zu bauen, dass sie wieder auseinandergenommen und weiterverarbeitet werden können. Große Boden- oder Wandelemente können zum Beispiel als Bauprodukte oder als Möbelplatte wiederverwendet werden, die dann wiederum eines Tages zur Spanplatte verarbeitet werden kann. Ganz zum Schluss, idealerweise nach mehr als 100 Jahren Nutzung, wird das Holz dann thermisch verwertet. Man spricht hier von einer zyklischen Holzwirtschaft.

Christian Fild, Head of Global Engineered Wood Adhesive Technologies bei Henkel

Der Baustoff Holz verursacht weniger CO2-Emissionen bei der Herstellung als andere Bauprodukte, bindet aber auch CO2 aus der Atmosphäre.

2. Warum wurde Holz lange Zeit von anderen Baustoffen verdrängt?

Christian Fild: Eigentlich ist Holz der ursprüngliche Baustoff. Man muss nur ein paar tausend Jahre zurückdenken. Da wurden Häuser zum Großteil aus Holz oder auch Lehm gebaut. Vor etwa 150 Jahren sind Stahl und Beton aufgekommen. Das sind beides sehr gute Baumaterialien, Beton auch wegen der Feuchtefestigkeit. Fundamente baut man heute in Beton und dort hat es auch seine Berechtigung. Wenn es um Hochhäuser geht, ist Stahl der absolut richtige Baustoff, weil er sehr hohe Festig- und Steifigkeiten bietet. Jeder Baustoff hat seine Berechtigung. Es war aber lange Zeit einfach, günstig und auch gewohnt, in Stahl und Beton zu bauen. Bis vor 15 oder 20 Jahren hat sich auch niemand wirklich um die CO2-Emissionen beim Bau gekümmert. Das stetig steigende Bewusstsein für Ökologie sowie den nachhaltigen Umgang mit vorhandenen Ressourcen hat das geändert. Es ist aber auch so, dass es erst in den letzten 20 Jahren zu bautechnologischen Fortschritten im Holzbau gekommen ist, die ihn wirklich konkurrenzfähig gemacht haben.

3. Welche Fortschritte sind das zum Beispiel?

Christian Fild: Wenn man sich alte Fachwerkhäuser anschaut, dann sieht man, dass die Häuser zwar sehr lange halten, aber nach der Zeit etwas schief werden und sich verformen, weil Holz arbeitet. Vor ungefähr 20 Jahren hat man Brettsperrholz „erfunden“. Das sind mehrschichtige Massivholzplatten. Mit ihnen erreicht man eine sehr hohe Tragfähigkeit, aber eben auch Formstabilität. Noch interessanter ist, dass Holz eher als Stahl und Beton geeignet ist, um vorgefertigte Bauten zu konstruieren. Wenn man in Holz baut, dann wird sehr viel im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle nur noch zusammengesetzt. Man kann viel präziser im Werk produzieren, als man es auf der Baustelle könnte, und so treten auch weniger Fehler auf. Statt zwei Monate auf der Baustelle zu bauen, kann ein Holzbau in zwei Wochen fertiggestellt werden. Das führt zu einer deutlichen Kostenersparnis.

Christian Fild, Head of Global Engineered Wood Adhesive Technologies bei Henkel

Wenn man in Holz baut, dann wird sehr viel im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengesetzt. Statt zwei Monate auf der Baustelle zu bauen, kann ein Holzbau in zwei Wochen fertiggestellt werden.

Hier übernehmen Henkel-Klebstoffe eine tragende Rolle

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