28.04.2021
Forschen wie die Großen − Auf Entdeckungsreise durch 10 Jahre Forscherwelt
In dieser Story erfährst du:
Das Interesse für Naturwissenschaften schon im Grundschulalter wecken und kleine Forscher:innen selbstständig experimentieren lassen: Das war 2011 die Idee hinter der Henkel-Forscherwelt. Mittlerweile ist die Bildungsinitiative auf der ganzen Welt vertreten und feiert in diesem Jahr ihren 10. Geburtstag. Über 62.000 Kinder haben schon zu den Themen Waschen, Kleben, Körperpflege und Nachhaltigkeit geforscht und experimentiert.
Vor zehn Jahren, im April 2011 fand der erste Osterferienkurs in der Forscherwelt auf dem Henkel-Gelände in Düsseldorf statt. Der damals achtjährige Ole Klüppelholz zählte zu den ersten teilnehmenden Kindern. Trotz der langen Zeit kann er sich noch an viele Eindrücke erinnern. „Ich weiß noch genau, dass es in der Forscherwelt ganz anders war als in der Schule. Man durfte viel mehr selbst ausprobieren und alles war viel moderner und spannender als ich es aus der Schule gewohnt war“, sagt Ole.
Genau das wollte Dr. Ute Krupp, Leiterin der Forscherwelt, erreichen, als sie Ende 2009 die ersten Ideen für die Initiative entwarf: „Als wir damals das Konzept für die Forscherwelt entwickelt haben, war es uns besonders wichtig, Kinder im Grundschulalter für Themen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu begeistern. Grundschulen besitzen in der Regel keine naturwissenschaftlichen Fachräume, sodass der praxisnahe Unterricht dort häufig nur eingeschränkt stattfinden kann. Das wollten wir mit der Forscherwelt ändern.“ Alle Programme sind modular aufgebaut, sodass man sowohl Einzelstunden als auch ganze Unterrichtsreihen damit bestreiten kann.
Von Düsseldorf in die ganze Welt
Seit 2011 können Kinder von Mitarbeiter:innen in den Ferien mit ihren Eltern aufs Henkel-Gelände kommen und in die Rolle von Forscher:innen zu schlüpfen. Bereits ein Jahr später entstand ein bis heute anhaltendes Kooperationsangebot für Grundschulen in und um Düsseldorf. In den letzten zehn Jahren ist die Initiative gewachsen: 2014 waren Russland und Argentinien die ersten Länder, in denen die Forscherwelt außerhalb Düsseldorfs vertreten war, viele weitere Standorte folgten. 2020 starteten auch Südkorea und die USA mit digitalen Forscherwelt-Projekten. Mittlerweile ist das Konzept weltweit vertreten und lässt Kinder in 13 Ländern regelmäßig zu Forscher:innen werden.
Die Experimentierreihen, die die Kinder in den Ferienkursen durchführen, sind eng mit der eigenen Forschung von Henkel in den Gebieten Kleben, Waschen, Körperpflege und Nachhaltigkeit verknüpft. Dadurch erleben vor allem die Kinder von Mitarbeiter:innen hautnah, an welchen Themen ihre Eltern forschen und arbeiten. Zum richtigen Forschen gehört aber natürlich auch die passende Schutzkleidung: „Wir mussten immer zuerst unsere Forscher-Outfits, bestehend aus Kittel und Schutzbrille, anziehen, sobald wir in die Forscherwelt gekommen sind und uns auf dem Berg des Wissens getroffen haben“, erinnert sich Ole.
Es gibt so viel Interessantes in dieser Welt zu entdecken. Der Entdeckergeist, der Mut zum Nachfragen und die Freude am Forschen sollen in den Kindern durch die Initiative ‚Forscherwelt‘ geweckt werden.
Dr. Simone Bagel-Trah, Vorsitzende des Aufsichtsrats und Gesellschafterausschusses von Henkel und Schirmherrin der Forscherwelt
Spielerisch den Entdeckergeist fördern
Nicht nur das Experimentieren soll ein Erlebnis für die Kinder sein – auch die Räumlichkeiten hinterlassen einen Eindruck: „An den Berg des Wissens erinnere ich mich noch gut. Er diente als Treffpunkt und zum Austausch von Ergebnissen“, sagt Ole. Bis heute ist der Berg des Wissens einer der zentralen Orte der Düsseldorfer Forscherwelt, deren Raumkonzept drei Designpreise gewonnen hat. Der bunte und freundliche Raum befindet sich auf dem Henkel-Werksgelände im Ausbildungszentrum und lädt die Kinder zum spielerischen Lernen ein. „Dass das seit einem Jahrzehnt erfolgreich klappt, spiegelt sich in der Begeisterung wider, die mir immer wieder von den Kindern entgegengebracht wird“, erzählt Ute. Und selbst zehn Jahre später hallt der bleibende Eindruck der Forscherwelt noch nach, denn Ole, eines der ersten teilnehmenden Kinder, hat in der Schule einen starken naturwissenschaftlichen Fokus gesetzt: Sein Abitur macht er in den Fächern Mathe und Biologie.
Besonders das genaue Beobachten und Protokollieren von Versuchsaufbauten und Ergebnissen hat mir in den Naturwissenschaften auf dem Gymnasium geholfen.
Ole Klüppelholz, ehemaliger Forscherwelt-Teilnehmer
Drei Fragen an… Ute Krupp
Ute Krupp ist Managerin für Bildungsprojekte und seit 1999 bei Henkel tätig. Die Forscherwelt-Initiative hat sie von Anfang an aufgebaut und ihrer Entwicklung maßgeblich mitgestaltet.
Wie ist die Idee für die Forscherwelt damals entstanden?
Henkel engagiert sich seit den frühen Anfangsjahren im sozialen und gesellschaftlichen Bereich. Bildungsförderung hat dabei eine große Priorität. Als 2010 das Konzept der Forscherwelt entstand, war uns sehr wichtig, besonders junge Kinder ins Boot zu holen. Grundschüler:innen sind für naturwissenschaftliche Themen bereits sehr empfänglich und sehr zu begeistern. Außerdem gab es zu der Zeit in der Düsseldorfer Region kaum frei zugängliche Angebote im naturwissenschaftlichen Bereich. Und Grundschulen besitzen in der Regel keine entsprechenden Fachräume, so dass dem Experimentieren im Unterricht nur wenig Raum eingeräumt werden kann. Diese Lücke schließt die Forscherwelt.
Was nimmst du für dich aus den Kursen der Forscherwelt mit?
Besonders erfüllend sind die Momente, in denen man mitbekommt, wie Kinder plötzlich einen Sachverhalt in der Gänze verstehen und aus einer experimentellen Beobachtung eine naturwissenschaftliche Erkenntnis gewinnen. Die intensive Kommunikation und Interaktion mit den Kindern sind sehr bereichernd. Sie sind sehr begeisterungsfähig, neugierig und dankbar. Das spiegeln sie einem sehr ungefiltert wider.
Wohin wird sich die Forscherwelt in Zukunft entwickeln?
Die Initiative soll noch weiter international wachsen. Ich sehe grundsätzlich fast überall noch Bedarf und den Wunsch, das interaktive, forschende Lernen und Unterrichten zu fördern. Auch digitale Angebote werden künftig vermehrt eine große Rolle spielen. Darauf haben wir auch mit unserem Website-Relaunch gesetzt. Die praktische Erfahrung können die digitalen Angebote allerdings nicht ersetzen.