Die Vision des Zukunftsautos klingt in etwa so: Es fährt elektrisch und nachhaltig, soll dabei intelligent, voll vernetzt und digital zu bedienen sein. Und auf Wunsch transportiert es seine Passagiere selbständig per Autopilot sicher und komfortabel zum gewünschten Ziel. Automobilhersteller und Zulieferer arbeiten daher an neuen Konzepten und Technologien, um Lösungen für die zahlreichen Herausforderungen zu entwickeln. Viele dieser Technologien kommen bereits heute in den aktuellen Serienmodellen zum Einsatz – mit stark steigender Tendenz. Dabei baut die Automobilindustrie seit vielen Jahren auf das Know-how von Henkel, denn der Geschäftsbereich Adhesive Technologies verfügt über ein einzigartiges Portfolio, um Autos nachhaltiger, sicherer und komfortabler zu machen.
15.03.2018 Düsseldorf
Was Autos fit für die Zukunft macht
Ob Internet der Dinge oder autonomes Fahren, Klimaschutz oder neue Mobilitätskonzepte – technologische Entwicklungen und neue politische und gesellschaftliche Anforderungen haben eine Diskussion rund um das Auto entfacht. Von intelligenten und nachhaltigen Veränderungen ist die Rede, einige Experten sprechen sogar von einer Transformation. Doch was genau steckt eigentlich hinter dem Hype um das Autofahren der Zukunft? Wir erklären Ihnen, auf welche Technologien es ankommt und warum Henkel-Know-how im Automobilbau heute und in Zukunft eine zentrale Rolle spielt.
Elektronik als Innovationstreiber
In den kommenden fünf Jahren werden 90 Prozent aller Innovationen im Automobilbau von der Elektronik getrieben, denn die Fahrzeuge werden eine rasant wachsende Menge an Daten verarbeiten müssen. Dieser Trend ist nicht neu – bereits heute haben Autos je nach Modell zwischen 20 bis 80 Mini-Computer an Bord, die so genannten Steuergeräte. Sie verarbeiten derzeit pro Stunde rund 25 Gigabyte an Fahrzeugdaten. In Zukunft wird ein Standardfahrzeug bis zu 100 dieser Computer benötigen, weil sich das Datenvolumen vervielfacht. Das liegt zum einen an einer wachsenden Zahl hochleistungsfähiger Fahrerassistenzsysteme, die Autofahren sicherer und komfortabler machen. Zum anderen erfordern auch die steigende Kommunikationsfähigkeit und Vernetzung immer höhere Kapazitäten. So müssen in der Europäischen Union alle verkauften Neuwagen ab dem 31. März 2018 über den automatischen Notruf E-Call verfügen.
Elektromobilität auf dem Vormarsch
Auch die zunehmende Elektrifizierung sorgt für einen Datenanstieg. Das Batteriemanagementsystem, dient zusätzlich zur Überwachung und Steuerung als Schnittstelle zwischen dem Fahrzeug und den in der Batterie verbauten elektronischen Komponenten und übermittelt aktuelle Betriebszustände an das Fahrzeug. Heute werden jährlich bereits 3 Millionen Autos mit Hybrid- oder Elektromotor gebaut. Im Jahr 2030 wird jedes vierte produzierte Neufahrzeug einen elektrifizierten Antrieb haben. Dieses Wachstum wird insbesondere von der raschen Entwicklung hochleistungsfähiger und kosteneffizienter Lithium-Ionen-Batterien getrieben, die hohe Reichweiten ermöglichen. Batterien und Elektronik addieren jedoch zusätzliches Gewicht, das an anderer Stelle im Auto wieder eingespart werden muss. Auch bei Elektrofahrzeugen gilt: Je höher das Gewicht, desto höher der Energiebedarf und desto geringer die Reichweite. Deshalb greifen Hersteller vermehrt auf Leichtbaumaterialien wie Aluminium oder Kunststoff zurück.
Ein neues Fahrerlebnis
Autos werden leise und dynamisch fahren. Sie werden sicher und komfortabel sein und die Möglichkeit bieten, als Passagier einzusteigen und autonom gefahren zu werden. Und sie werden intelligent sein, und mit anderen Autos, Straßen oder Parkplätzen kommunizieren. Dieses Erlebnis wird sich auch im Innenraum widerspiegeln, der sich in eine digitale Cockpitwelt verwandeln wird. Display-Innovationen werden neue Infotainment-Funktionalitäten ermöglichen und Steuerung und Bedienung revolutionieren.
Mit über 300 Anwendungen macht Henkel Autos nachhaltiger, sicherer und komfortabler. Mit seinem Know-how und Portfolio für Klebstoffe, Dichtstoffe und funktionale Beschichtungen bringt das Unternehmen so zentrale Zukunftsinnovationen auf die Straße. Wie? Klicken Sie sich durch.
Autopilot
Elektrische Servolenkung, Notbremsassistent oder automatische Einparkhilfe: Die elektronischen Helfer sorgen schon heute für mehr Komfort und erhöhen vor allem die Sicherheit. Sie basieren auf Radarsystemen, Kameras und Sensoren, die die Fahrzeugumgebung in Echtzeit kontrollieren und Fahrzeuginformationen an die Fahrerassistenzsysteme übermitteln. In kritischen Situationen greifen die Systeme automatisch in die Steuerung ein. In Zukunft werden Autos bis zu 10 Kameras und bis zu 200 Sensoren haben, um die Sicherheit zu erhöhen und autonomes Fahren zu ermöglichen.
Henkel bietet das breiteste Technologieportfolio für fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme. Dazu zählen Lösungen zum Kleben, Verbinden, Abdichten und Beschichten von Elektronikkomponenten und Bauteilen sowie Materialien für das optimale Wärmemanagement. Das Portfolio umfasst leitfähige und nicht-leitfähige Klebstoffe, Montageklebstoffe, Schutzbeschichtungen, Verkapselungsmaterialien, Tinten, Underfill-Materialien und Lötpasten. Sie kommen unter anderem in Halbleitern, Elektronikbauteilen, Verkabelungen oder Gehäusen zum Einsatz. Allein in der Autokamera stecken bis zu 10 dieser Lösungen von Henkel.
Batterietechnologie
Das Herzstück von Elektroautos sind hochleistungsfähige, aufladbare Lithium-Ion-Batterien – als nachhaltige Alternative zum Verbrennungsmotor. Dafür müssen sie in Zukunft deutlich höhere Reichweiten ermöglichen – und sie müssen günstiger werden. Derzeit macht die Batterietechnologie bis zu 50 Prozent der Kosten eines Elektrofahrzeugs aus, weshalb aktuelle Modelle erheblich teurer als vergleichbare Autos mit herkömmlichen Antrieben sind.
Wie leistungsfähig die Autobatterien sind, das hängt entscheidend von der Betriebstemperatur ab. Sie muss konstant zwischen 15 und 35 Grad Celsius liegen. Für dieses kritische Wärmemanagement liefert Henkel Lösungen wie Wärmeleitpasten, wärmeableitende Materialien und lückenfüllende thermische Produkte, so genannte Gap Pads. Sie alle schützen die Batterien vor dem Überhitzen. Darüber hinaus sorgen druckbare Tinten, die selbstregulierend Wärme weiterleiten, dafür, dass Batterien schon beim Start eine Temperatur von mindestens 10 Grad Celsius haben und selbst unter den widrigsten Bedingungen nicht zu kalt werden.
Doch Henkel liefert weit mehr, um die Elektromobilität voranzutreiben: Zum Schutz der Batterie, beispielsweise gegen Feuchtigkeit, tragen funktionale Beschichtungen bei. Im Batteriemanagementsystem kommen elektrisch leitende Pasten und Materialien zum Schutz der Leiterplatte zum Einsatz. Auch bei der Integration der Batteriepacks spielt Henkel eine wichtige Rolle: Mit unserer großen Automobilexpertise bei Strukturklebstoffen und Dichtstoffen unterstützen wir unsere Kunden bereits beim Fahrzeugdesign. Henkel-Technologie kommt zudem bei Wechselrichtern zum Einsatz, die gespeicherte Batterieenergie an den Elektromotor übertragen.
Intelligenz
Autonomes Fahren und vollvernetzte Kommunikation – Autos werden zu rollenden Superhirnen. Es wird immer mehr Mini-Computer, so genannte Steuergeräte, geben, um die gewaltigen Datenmengen in Echtzeit zu verarbeiten. Ihr Herzstück ist die Leiterplatte, auch Platine genannt. Da moderne Autos heute schon jeden Millimeter an Raum optimal nutzen und nicht beliebig größer und schwerer werden können, stehen Automobilhersteller vor einer großen Herausforderung: Leiterplatten müssen kleiner werden, länger halten und dabei leistungsfähiger werden. Und hier kommt Henkel-Know-how ins Spiel: Dieses sorgt für zuverlässige Verbindungen und schützen vor Überhitzung, mechanischem Schock, Feuchtigkeit und elektromagnetischer Interferenz.
Displays
Sprachsteuerung, Touchscreens, digitale Cockpitinformationen – in modernen Autos weichen analoge Instrumente neuen Infotainment-Funktionalitäten. Die Zahl der Displays wächst. Ob Head-Up Display in der Frontscheibe, ein digitales Cockpitdisplay, ein Touchscreen in der Mittelkonsole oder neue Funktionalitäten in Innen- und Außenspiegeln: Die Digitalisierung des Autos ist im vollen Gange. Die wachsende Zahl von Elektrofahrzeugen und neuen Fahrer-Assistenzsystemen wird diesen Trend weiter beschleunigen.
Henkel bietet ein umfassendes Lösungsportfolio für Displays, beispielsweise für die strukturelle Verklebung von Gehäusen und Bauteilen sowie für die Abdichtung von Komponenten. Optisch transparente Klebstoffe bei LCD- oder OLED-Displays sorgen außerdem neben verbesserter Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit auch für eine bessere Bildqualität. Auch neue dreidimensionale Formen und Designs ist dank Henkel-Technologie möglich.
Leichtbau
Seit Jahren kämpfen Autohersteller mit zunehmendem Fahrzeuggewicht, weil gestiegene Anforderungen an die aktive und passive Sicherheit, die vielen elektronischen Geräte und Komponenten – oder auch die Batterie bei Elektroautos – auf der Waage ihren Tribut fordern. Doch je schwerer das Fahrzeug, desto höher der Verbrauch und die CO2-Emission., Deshalb setzt die Industrie auf Leichtbaumaterialien wie Aluminium oder Kunststoffe.
Kleb- und Dichtstoffe von Henkel ermöglichen den automobilen Leichtbau, denn Kleben ist das neue Schweißen. Dadurch kann das Fahrzeuggewicht um bis zu 15 Prozent reduziert werden. Klebeverbindungen halten den hohen Belastungen durch Schwingungen, Vibrationen und Temperaturunterschieden stand und sorgen dafür, dass die unterschiedlichen Materialien dauerhaft sicher miteinander verbunden sind. Henkel-Klebstoffe kommen unter anderem bei Karosserieteilen, Motoren, Antriebssträngen, Getrieben, Außenspiegeln, Sitzen und Lenkrädern zum Einsatz. Gleichzeitig machen sie Autos auch sicherer, korrosionsbeständiger und länger haltbar.